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Gefundene archivierte Presseberichte für den gewählten Zeitraum (8 Stück)

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Besichtigung der Wasserversorgung Reichertshausen

Am Donnerstag, den 14.06.2018, machten wir uns, die Klasse 4a, auf den Weg zur Wasserversorgung Reichertshausen. Um 8:00 Uhr fuhren wir mit dem Bus nach Ilmberg zum Hochbehälter.
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Ausflug ins FAIR Handelshaus

Am 8.3.2018 fuhr die Klasse 4a ins FAIR Handelshaus nach Amperpettenbach.
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Tatütata – zur Feuerwehr geht die 3a!

Am Mittwoch, den 25.4.2018, machte die Klasse 3a einen Ausflug zur Freiwilligen Feuerwehr Reichertshausen.
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Die Technik-Checker

Die Technik-Checker

Schüler testen ihre Talente mit Zange und Lötkolben

 

 

Reichertshausen (PK) Die Frage ihrer beruflichen Orientierung ist für die Schüler eine wichtige Weichenstellung. Schön, wenn man sich im Vorfeld schon etwas orientieren kann, wohin die Reise gehen könnte. Hilfestellung dazu gibt die „Technik-Rallye".

 

Die gibt es schon seit einigen Jahren und ist eine Initiative des „Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V." (bbw) in Zusammenarbeit mit den bayerischen Metall- und Arbeitgeberverbänden „bayme vbm". Die sind als Hauptsponsoren bemüht, den Fachkräftebedarf der Zukunft zu sichern. So geht man in die Schulen, um jetzt auch die Jungen und Mädchen der achten Jahrgangsstufe in Kontakt mit vielseitiger Technik zu bringen. Dabei handelt es sich nach Aussage des bbw um eine Testphase mit erhöhten Anforderungen, wogegen die Technik-Rallye für die fünften bis siebten Klassen schon seit dem Jahr 2003 erfolgreich durchgeführt wird. Wobei das Geschlecht der Schüler eigentlich kaum eine Rolle spielt: Es gibt keinen großen Unterschied, ob ein Mädchen oder ein Junge sich an den verschiedenen Stationen versucht, beide erweisen sich individuell durchaus gleichermaßen geschickt, wobei viele Mädchen erstmals Gelegenheit haben, ihre technischen Fähigkeiten zu testen. Das zeigt sich auch an den verschiedenen Stationen, an denen die Jugendlichen mit Feuereifer bohren, löten, feilen oder im Team improvisieren lernen. Da versuchen fünf Schüler, gemeinsam eine Kugelbahn zu bauen, mit Materialien wie Schläuche, Rohre, Isolierband und unter Zuhilfenahme des Schulmobiliars. Was auf den ersten Blick als leichte Aufgabe anmutet, erweist sich als relativ schwierig, weil Martin Hillebrand vom bbw schon einen integrierten Looping fordert, den die Kugel aus eigener Kraft bewältigen muss. So arbeiten die Schüler nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum" und erkennen, dass die Physik ihre eigenen Gesetze hat und die Kugel sich nicht so verhält, wie die jungen Konstrukteure das gerne hätten. So wird experimentiert, da werden Stühle aufeinander gestellt, um die Raumhöhe voll auszunützen, bis ein futuristisch anmutendes Gebilde entsteht, das nicht nur einmal zusammenkracht. Aber aus Erfahrung wird man klug und am Ende funktioniert alles, wie es soll, und sogar in mehreren Varianten, bis die Kugel am Ende wie vorgesehen im Eimer landet. So lernen die Schüler gleichzeitig die Kunst der Improvisation und Teamarbeit, die sich bemerkenswert konstruktiv abspielt. An anderer Stelle arbeiten zwei Mädchen mit einer Revolver-Lochzange und stanzen Löcher in Lederstücke, die sie auch mit der Schere zuschneiden und dabei den haptischen Umgang mit einem Material kennenlernen, das auch ein Autosattler verwendet. An einer anderen Station sind emotionale Äußerungen zu vernehmen, wenn es nicht gelingt, mit einem Stift eine kurvige Straße auf dem Papier nachzufahren. Die sieht man nämlich nur über einen Spiegel, was den Testpersonen unterschiedliche Schwierigkeiten bereitet, innerhalb der Linien zu bleiben. Über einen Spiegel arbeiten muss zum Beispiel ein Zahntechniker, vom Zahnarzt ganz abgesehen. In einer Ecke des schulischen Mehrzweckraums steigt Rauch auf. Der stammt von einem Lötzinn, mit dem ein Schüler das Löten kleinster Gegenstände übt, was viel Feingefühl im Umgang mit dem Lötkolben erfordert. Was für die Jungen schon längst Gewohnheit, ist für viele Mädchen eine erste Erfahrung, mit einem Akkuschrauber ein Schraube in einen Holzriegel einzudrehen. Oder sie versuchen, mit einer Zange ein gelochtes Band aus Stahl so zu formen, dass daraus die Konturen eines Autos entstehen, da werden von Kupferrohren Ringe abgesägt, die anschließend mit der Feile entgratet werden, um sie verwenden zu können. Grübelnde Mienen sieht man vor einem Brett mit vielen ineinandergreifenden Zahnrädern, an denen man durch Umstecken lernt, wie sich dadurch die diversen Drehrichtungen verändern können. Überall wird ausprobiert und gearbeitet, die Klassenlehrerin Birgit Lutz sieht mit Vergnügen, dass sich die Jungen und Mädel selbständig und neugierig von Station zu Station bewegen und sich daran versuchen. Großen Spaß haben alle an einem gemeinsamen, letzten Experiment, der Pneumatik. An einem Kasten sind 15 große Spritzen quasi als Luftpumpen angebracht, die von den Schülern betätigt werden und eine Platte in die Höhe treiben, auf der die Mitschülerin Anna Chalupper steht. Das Staunen ist groß, was komprimierte Luft bewältigen kann.

Die Frage von Martin Hillebrand am Ende, ob die Rallye Spaß gemacht habe, beantworten die Schüler mit einem überzeugten „ja". Ein guter Weg, das Thema „Berufsorientierung" auch mal ganz spielerisch und dennoch praktisch anzugehen.

 

Text und Fotos: Hans Steininger

 

Mit freundlicher Genehmigung des Pfaffenhofener Kurier

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